Viele Menschen fragen sich berechtigterweise, ob der Weihnachtsmann sterben kann. Diese Frage ist gar nicht so unsinnig, wie es auf den ersten Blick scheint, handelt es sich bei dem Mann im roten Mantel doch um einen rüstigen Rentner. Als fiktive Figur der Bescherung gelten aber mitunter eigene Richtlinien für ihn. Widerstehen diese Eigenschaften aber den Gesetzen der Physik?

Auf den ersten Blick hat der Weihnachtsmann eine schöne Aufgabe, aber sie ist doch sehr anstrengend – immerhin müssen Millionen von Kindern versorgt werden. Die einzige Entlastung, die er hat, sind diverse Helfer wie die Elfen beim Nordpol sowie seine Rentiere bzw. die anderen Schenker, wie die Befana in Italien oder Väterchen Frost in Russland, die sich dort um die Kinderwünsche kümmern.

Der Weihnachtsmann aus der Sicht der Ratio

Aus der Sicht der Vernunft ist die Geschichte des Weihnachtsmannes natürlich eng mit den Traditionen niederländischer Einwanderer in den USA verknüpft. Der Santa Claus entwickelte sich aus dem Sinterklass, dem Nikolaus einer der größten Einwanderergruppen. Das traditionsreiche rot-weiße Aussehen erhielt er hingegen durch eine Werbekampagne von CocaCola.

Der Weihnachtsmann als Geschenke-Bringer an Heiligabend bzw. dem ersten Weihnachtstag ist eng mit der Trennung der Konfessionen in der frühen Neuzeit verbunden. Die oftmals protestantischen Einwanderer in die USA suchten nach einer eigenen Alternative zum katholische, heiligen Nikolaus und wurden im Weihnachtsmann bzw. dem Christkind fündig. Der Weihnachtsmann ist damit keine reine Erfindung des Marketings, sondern erfüllte seit seiner „Geburt“ den Zweck Kinder glücklich zu machen.

Da er geboren wurde, kann er aber auch „sterben“, nämlich dann, wenn der Glauben an ihn verloren geht. Dieses Schicksal teilten schon viele Figuren vor ihm. Was aber wäre, wenn nicht die Vergessenheit ihm schaden könnte, sondern beispielsweise ebenso die Naturgesetze. Diese interessante Frage ist einer Überprüfung wert.

Wie schnell ist der Schlitten des Weihnachsmannes?

Unter der Prämisse, dass es fliegende Rentiere gibt, die frei sich in der Lust bewegen können und keine Rast brauchen, kann man den Vergleich ermitteln, indem man die zurückgelegte Strecke mit Raketen und Flugzeugen vergleicht.

Da die Zeit zum Geschenken verteilen sehr knapp bemessen ist, müssen die Rentiere sich beeilen. Damit der Weihnachtsmann also rund zwei Milliarden Kinder zügig versorgen kann, müssen die Rentiere sich mit 1040 km bewegen, aber nicht in der Stunde, sondern in der Sekunde. Diese Geschwindigkeit ist damit knapp 25x schneller als die Ulysses Space Rakete, die „lediglich“ 43,8 km/s schafft. Ein gewöhnliches Rentier ohne rote Nase schafft vergleichsweise „lächerliche“ 24 km/h.

Wie viele Kinder versorgt der Weihnachtsmann?

lebt-denn-der-alte-weihnachtsmann-Obwohl der Weihnachtsmann keinen Menschen aufgrund seiner Religion diskriminiert oder weniger lieben würde, kommt er doch ausschließlich zu den Kindern, die an ihn glauben und besucht werden. Dazu zählen in der Regel keine Moslems, Hindu, Juden oder Buddhisten, wodurch sich die Zahl der Haushalte mit Kindern von zwei Milliarden auf ca. 378 Millionen reduziert.

Aufgrund der Erdrotation kann der Weihnachtsmann länger als 24h arbeiten, nämlich 31h. Dennoch ist diese Zeit sehr knapp bemessen, wenn man an die Anzahl der hoffnungsvollen Kinder denkt. Er müsste, um seine komplette Arbeitsroutine zu schaffen, bestehend aus Geschenk aus Schlitten auspacken, Schornstein runter, ablegen und Schornstein rauf pro Besuch 1/1000 Sekunde. Damit schafft er rund 822,6 in der Sekunde.

Die Rentiere sind die wahren Helden

Wer denkt die Arbeit des Weihnachtsmannes wäre anstrengend, kennt nicht den Kraftaufwand der Rentiere. Durchschnittlich wiegen Weihnachtsgeschenke ein Kilo. Das heißt, der Schlitten wäre mit 378 Millionen Tonnen beladen. Ein gewöhnliches Rentier kann ausgewachsen bis zu 175 Kilo ziehen. Der Schlitten wird also zeitgleich entweder von 216.000 Rentieren gezogen, oder die acht Rentiere sind entsprechend stark.

Dieses Gewicht entspricht ungefähr dem vierfachen Gewicht, der Queen Elisabeth, einem der schwersten Schiffe, die jemals gebaut wurden. Aber auch die Rentiere haben eine Schwäche, denn ähnlich einem in die Erdumlaufbahn eindringenden Kometen würden sie verglühen und das mit einem lauten Knall. Der Luftwiderstand gegen die extrem schnelle und hohe Masse würde sie binnen Sekunden verbrennen.

Auf den Weihnachtsmann würde dann eine Kraft einwirken, die 17500x der Erdbeschleunigung entspricht. Durch diese Menge, die 20,6 Millionen Newton beträgt, würden selbst gewaltige Asteroiden zerschmettert werden. Der rüstige Mann im roten Mantel hätte mit diesen Kräften zu kämpfen. Damit scheint klar, dass die Erde selbst den Weihnachtsmann an der Erfüllung seiner Aufgaben hindert.

Fazit: Lebt denn der alte Weihnachtsmann noch?

Die Antwort auf die Frage: „Kann der Weihnachtsmann sterben“, lautet also: Jein. Es ist nur schwer vorstellbar, dass er oder seine Rentiere diesen urgewaltigen Kräften der Erde widerstehen könnten. Aber als Wesen geboren aus der Liebe zu Kindern, muss er nicht den Gesetzen der Physik standhalten, sondern denen der Imagination und wer weiß, ob nicht jeder Mensch seinen persönlichen Weihnachtsmann hat.

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