Weihnachten gehört in Deutschland und weiten Teilen der Welt zu den wohl beliebtesten Feiertagen des Jahres. Das christliche Fest ist in den Köpfen vieler vor allem mit einer bestimmten Sache verbunden: Geschenke. Die Verteilung der Geschenke, auch Bescherung genannt, hat ihren festen Platz am Weihnachtsabend, doch wann findet die Bescherung eigentlich statt?

Wann sollte man am besten die Weihnachtsgeschenke unter den Baum legen und gibt es gewisse Punkte, die man bei einer Bescherung mit Kleinkindern beachten sollte? Diesen Fragen werden wir uns im Folgenden widmen.

Hintergrundwissen zur Bescherung an Weihnachten

Bevor man sich mit den Feinheiten hinter der Bescherung beschäftigt, macht es Sinn zuerst zu fragen, warum es die Bescherung an Weihnachten überhaupt gibt. Dazu muss man wissen, dass das Schenken an Heiligabend eine vergleichsweise moderne Tradition ist und auf die Reformationsbewegung des Christentums im frühen 16. Jahrhundert zurückgeht.

Als der Reformator Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg nagelte und damit den Startschuss für die Aufspaltung des Christentums gab, veränderten sich daraus auch einige christliche Bräuche und Traditionen. Geschenke bekam man vor der Reformation nämlich nicht an Heiligabend, sondern am Nikolaustag, dem 6. Dezember.

Bei den Geschenken handelte es sich lediglich um Äpfel, Nüsse und andere Kleinigkeiten zum Essen, die meist an Kinder verschenkt wurden. Da Luther und die Protestanten alle Heiligen abschaffen wollten, stand auch der Feiertag des heiligen Nikolaus auf ihrer roten Liste. Allerdings war der Heilige, aufgrund seiner Geschenke so beliebt bei der Bevölkerung, dass die Tradition bestehen blieb.

Um die Aufmerksamkeit vom Nikolaustag zu lenken, nahmen die Protestanten kurzerhand die Geschenke vom Nikolaustag und übertrugen sie ebenfalls auf den Heiligabend. Auch heute noch freuen sich beide Feiertage größter Beliebtheit, wobei die Bescherung am stärksten mit Weihnachten und dem Heiligabend verbunden ist.

Wann packt man Weihnachtsgeschenke aus?

bescherung

In Deutschland: In Deutschland und weiten Teilen Europas findet die Bescherung am Abend des 24. Dezembers statt. Zu der Anfangszeit des Weihnachtsfests fand die Bescherung gegen Mitternacht nach der Weihnachtsmesse statt. Sowohl die Weihnachtsmesse als auch die Bescherung selbst wurden über die Zeit jedoch nach und nach früher angesetzt. So ist für viele Menschen auch heute noch die Weihnachtsmesse Teil des Heiligabends, die Bescherung findet allerdings meist am späten Nachmittag oder frühen Abend statt.

In den USA und Großbritannien: In diesen beiden Ländern kann man eine interessante Vermischung des Nikolaus- und des Weihnachtsmythos beobachten. So betritt Santa Claus, der Legende nach, an Heiligabend um Mitternacht die Wohnungen durch den Kamin und legt den Kindern ihre Geschenke unter den Weihnachtsbaum. Die eigentliche Bescherung findet schließlich am Morgen des 25. Dezembers statt, wenn die Kinder aufwachen und ihre Geschenke öffnen dürfen.

Die Bescherung als Teil des Heiligabends: In Deutschland stellt die Bescherung nur eine von vielen Traditionen an Weihnachten dar. Diese Traditionen können sich von Familie zu Familie unterscheiden. So unterliegt der Heiligabend in vielen Familien einem genauen Ablauf. Beispielsweise ist es vielerorts üblich, vor der Bescherung gemeinsam mit der Familie Weihnachtslieder zu singen, Gedichte vorzutragen oder den Weihnachtsbaum zu schmücken.

Wann am besten Geschenke unter den Baum legen?

Der Zeitpunkt zum Platzieren der Geschenke hängt von einigen Faktoren ab. Zum einen stellt sich die Frage, ob Kinder Teil der Bescherung sein werden. Falls man diese Frage mit Ja beantwortet, muss man bedenken, dass Kinder noch häufig an Legenden wie den Weihnachtsmann oder das Christkind glauben und sie demnach nicht sehen dürfen, wie die Eltern oder andere Verwandte die Geschenke platzieren. Daher gibt es grundlegend zwei Möglichkeiten:

  • Wenn die Bescherung am Nachmittag/Abend des 24. Dezembers stattfinden soll, lenkt man die Kinder vor diesem Zeitraum ab, während ein anderer Elternteil oder ein Verwandter die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum platziert.
  • Wenn die Bescherung nach englischem bzw. amerikanischem Vorbild am Morgen des 25. Dezembers stattfinden soll, wartet man mit der Platzierung der Geschenke am besten bis zum späteren Abend des 24. Dezembers. So ist gewährleistet, dass die Kinder bereits schlafen und am nächsten Morgen angemessen überrascht sind.

Bescherung am Heiligabend mit Kleinkindern

Während Weihnachten für viele Erwachsene überwiegend mit Stress verbunden ist, fiebern Kinder dem Feiertag und besonders der Bescherung oftmals bereits Wochen im Voraus entgegen. Daher lassen sich einige Vorkehrungen treffen, um auch den kleinen Teilnehmern ein perfektes Weihnachtserlebnis zu bieten. Da Kinder noch nicht allzu lange wach bleiben können, empfiehlt es sich, die Bescherung nach amerikanischem Vorbild zu wählen.

Das Essen samt Bescherung kann gut mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Für das Kind sind dies vor allem mehrere Stunden, in denen es nicht mit seinen neuen Spielsachen spielen kann. Findet die Bescherung am nächsten Morgen statt, kann das Kind sich ausgeruht und ohne Ablenkungen seinem Spielspaß widmen. Um die Illusion des Christkindes oder des Weihnachtsmanns perfekt zu machen, sollte das Kind vor der Bescherung abgelenkt werden.

Ein Besuch der Weihnachtsmesse oder ein kleiner Spaziergang bieten die Gelegenheit, heimlich die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum zu platzieren. Kinder wollen nach der Bescherung nicht stundenlang ruhig am Esstisch sitzen und warten, bis sie spielen dürfen. Daher empfiehlt sich die Reihenfolge, erst Essen, dann Bescherung, für einen gelungenen Weihnachtsabend.

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