Barbarazweige sind am 4. Dezember geschnittene Obstbaumzweige, die zu Weihnachten blühen sollen.

Barbarazweige sind eine wunderschöne und symbolträchtige Tradition, die besonders in der Vorweihnachtszeit im deutschen Raum gepflegt wird. Diese Tradition hat ihre Wurzeln in einer Legende und ist fest mit dem Fest der heiligen Barbara am 4. Dezember verbunden. Wer noch nie von Barbarazweigen gehört hat, wird vielleicht überrascht sein, was sich hinter dieser liebenswerten Tradition verbirgt und wie sie das Warten auf Weihnachten versüßen kann.

Was sind Barbarazweige eigentlich?

Barbarazweige sind Zweige von Obstbäumen, in der Regel Kirschbäume, die am Barbaratag, dem 4. Dezember, geschnitten und in eine Vase mit Wasser gestellt werden. Der Legende nach lebte Barbara im dritten Jahrhundert in der heutigen Türkei und erlitt das Martyrium, weil sie sich zum Christentum bekehrte. Bereits im Mittelalter entstand der Brauch, Zweige zu ihrem Gedenktag zu schneiden, die dann bis Weihnachten erblühen sollten. Diese blühenden Zweige symbolisieren Hoffnung und Vorfreude auf das Fest.

Wie pflegt man Barbarazweige richtig?

Für ein prächtiges Blüherlebnis bedarf es ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl. Die Zweige sollten am Barbaratag geschnitten und in warmes Wasser gestellt werden – gerade so warm, dass die Pflanzenzellen nicht geschädigt werden. Schneidet man die Stiele schräg an, erhöht sich die Wasseraufnahmefähigkeit der Zweige. Stellen Sie die Vase an einen hellen, nicht zu warmen Ort. Um die Zweige zum Blühen zu bringen, kann man ihnen auch einen kleinen Kälteschock verpassen: Vor dem Einstellen ins Wasser einige Stunden in den Kühlschrank legen. Innerhalb von etwa zwei bis drei Wochen zeigen sich dann Blüten, die den Charme dieser Tradition ausmachen.

Warum Kirschzweige und keine anderen?

Kirschen sind nicht nur wegen ihres süßen Duftes und ihrer schönen Blüten populär, sondern auch, weil sie eine alte Symbolkraft besitzen. In der katholischen Kirche steht die Kirschblüte für Reinheit und Neubeginn, Attribute, die Barbara zugesprochen werden. Zudem sind Kirschzweige in der Lage, auch in der kalten Jahreszeit Blüten zu treiben, wenn sie richtig behandelt werden. Natürlich können Sie auch andere Obstbäume wie Apfel oder Quitte ausprobieren, aber Kirschzweige sind am beliebtesten.

Gibt es Unterschiede zu anderen Weihnachtsbräuchen?

Während Adventskalender oder der Weihnachtsbaum international bekannt sind, ist der Brauch der Barbarazweige etwas lokaler und spezifischer. Das Ritual ist weniger kommerziell und strahlt eine besinnliche Ruhe aus, die Konsumstress und Hektik entgegensetzt. Anders als der oft hektische Weihnachtsmarktbesuch, erlaubt die Pflege der Zweige eine kleine, tägliche Routine der Ruhe und Achtsamkeit in den hektischen Vorbereitungen auf Weihnachten.

Was tun mit den Barbarazweigen nach Weihnachten?

Wenn die Zweige verblüht sind, kann man überlegen, sie in den Garten zu pflanzen, wenn die Temperatur es erlaubt. Vielleicht erfreuen sie einen im Frühjahr durch neue Blüten und symbolisieren damit das stete Wachsen und Erneuern. Man kann die Zweige auch trocknen und in Dekorationen einfügen oder sie einfach im Frühling durch neue frische Zweige ersetzen. Ja, die Reise geht weiter!

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